der Weihrauchbaum

Weihrauch auch Olibanum, ist das luftgetrocknete Gummiharz, das aus dem Weihrauchbaum gewonnen wird.

Es wird sowohl kultisch als Räucherwerk als auch heilkundlich, das heißt in therapeutischer Absicht, verwendet. Der beim Verbrennen entstehende Rauch wird ebenfalls als Weihrauch bezeichnet. Weihrauchharz ist grobkörnig bis stückig und von durchscheinend braun-gelber bis rötlich-brauner Farbe.

Durch Anschneiden an Stamm und Ästen wird eine klebrig-milchige Flüssigkeit gewonnen, aus der durch Trocknung an der Luft das Weihrauchharz entsteht. Zwischen Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion, die über mehrere Monate andauert. Dabei werden den Bäumen Schnitte an Stamm und Ästen zugefügt. Der erste Erntevorgang ergibt nur ein sehr minderwertiges Harz, welches früher weggeworfen wurde, heute allerdings vermarktet wird.

Erst drei Wochen später wird eine annehmbare Qualität geerntet, die mit den weiteren Wochen immer besser und reiner wird. Die Harzausbeute pro Baum hängt von Alter, Größe und Zustand des Baumes ab und liegt zwischen 3 und 10 kg. Weihrauch war schon bei den alten Ägyptern für kultische Zwecke, bei der Mumifizierung herausragender und vermögender Personen und zumindest in begüterteren Kreisen im Alltag als aromatisches, desinfizierendes und entzündungshemmendes Räuchermittel und Heilmittel in Gebrauch.

Es entwickelt beim Verglühen (Räuchern) einen aromatisch duftenden Rauch und wird in verschiedenen Religionen (z. B. der katholischen und orthodoxen Kirche) seit Mitte des ersten Jahrtausends bis heute bei Kulthandlungen verwendet, meist vermischt mit anderen Räuchermitteln wie Benzoe, Myrrhe, Galbanum, Zistrose, Styrax, Lorbeer etc. Früher wurden auch andere Räucherharze als Weihrauch bezeichnet.

Mit Räucherwerk werden Stoffe bezeichnet, die geräuchert werden können, um Duft- oder Wirkstoffe freizusetzen. Verwendet werden Materialien, die beim Verräuchern sowohl Rauch als auch Duftstoffe (meist in Form von ätherischen Ölen) freisetzen. Das umfasst Stoffgruppen wie Baumharze, Hölzer (Räucherholz) und Kräuter. Räucherwerk wird in verschiedenen Formen angeboten. Die bekannteste Form ist das Räucherstäbchen, es gibt aber auch Räucherkegel (Räucherkerzchen). Einige Substanzen werden in speziellen Behältern mit glühender Kohle erhitzt, wie beim Weihrauch.

Das Räuchern dient einerseits zum Erzeugen angenehmer Düfte, andererseits aber auch zu naturmedizinischen, rituellen, spirituellen Zwecken.